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Nan Goldin. This Will Not End Well

Nan Goldin in Berlin: Kunst, Leben und Gesellschaft – „This Will Not End Well“ - Ausstellung bis 6. April 2025

Berlin begrüßt mit der Ausstellung „This Will Not End Well“ eine der einflussreichsten Künstlerinnen unserer Zeit: Nan Goldin. Die Retrospektive in der Neuen Nationalgalerie bietet bis zum 6. April 2025 einen umfassenden Einblick in das Werk einer Frau, die die Kunstwelt nachhaltig geprägt hat. Von der intimen Darstellung persönlicher Beziehungen bis hin zur Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Themen – Goldins Werke sind ein Spiegel menschlicher Erfahrungen und ein Meilenstein des visuellen Ausdrucks.

Ein Dorf aus Kunst: Die Ausstellung in der Neuen Nationalgalerie

Die Präsentation von Nan Goldins Werk in der Neuen Nationalgalerie ist einzigartig: Ihre Arbeiten werden in Pavillons gezeigt, die von der Architektin Hala Wardé entworfen wurden. Diese Pavillons, jedes auf die jeweilige Werkreihe abgestimmt, verwandeln die obere Halle in ein kleines Dorf der Kunst. Der innovative Ansatz unterstreicht die Vielseitigkeit von Goldins Arbeiten und macht die Ausstellung zu einem immersiven Erlebnis.

Besonders hervorzuheben ist Goldins Hauptwerk „The Ballad of Sexual Dependency“, das zwischen 1981 und 2022 entstand. Diese Diashow dokumentiert das Leben ihrer engen Freunde und ist eine intime Momentaufnahme aus Städten wie New York, Berlin und London. Ergänzt wird die Ausstellung durch weitere zentrale Werke wie „The Other Side“, eine Hommage an die Trans-Community, und „Memory Lost“, eine emotionale Auseinandersetzung mit der dunklen Seite der Drogensucht.


Die Themen von Nan Goldin: Zwischen Intimität und Gesellschaft

Nan Goldins Werke sind weit mehr als Fotografien oder Diashows – sie sind tiefgehende Auseinandersetzungen mit Themen wie Gender, Familie, psychischer Gesundheit und Abhängigkeit. Ihre Arbeiten zeigen Menschen in ihren verletzlichsten Momenten und stellen dabei immer wieder die Frage nach der Beziehung zwischen Autonomie und Abhängigkeit.

Gesellschaftskritik und Aktivismus

Goldins Arbeiten sind auch ein Spiegel ihrer Zeit. Die AIDS-Krise der 1980er-Jahre, die Stigmatisierung von Drogensucht und die Rolle von Gender in der Gesellschaft sind zentrale Themen. Mit ihrer Gründung der Aktivistengruppe P.A.I.N. (Prescription Addiction Intervention Now) richtete sie den Fokus auf die Sackler-Familie, die für die Opioid-Krise verantwortlich gemacht wird. Goldins Einsatz führte dazu, dass renommierte Museen wie das Met in New York den Namen Sackler aus ihren Räumlichkeiten entfernten.

Nan Goldin und Berlin: Eine besondere Beziehung

Goldin hat eine lange und enge Beziehung zu Berlin, die weit über ihre künstlerische Arbeit hinausgeht. Bereits 1986 zeigte das Kino Arsenal ihre berühmte Diashow „The Ballad of Sexual Dependency“. 1991 zog sie mit einem DAAD-Stipendium nach Berlin und bezeichnete die Stadt später als einen Ort, an dem sie sich wirklich zu Hause fühlte. „Die besten Jahre meines Lebens waren hier in Berlin“, sagte Goldin 2010 in einem Interview. Ihre Rückkehr mit dieser Retrospektive in die Neue Nationalgalerie ist daher nicht nur ein künstlerisches Highlight, sondern auch ein emotionaler Moment.

 

Nan Goldin Neue Nationalgalerie Berlin3

 

Der Titel: „This Will Not End Well“

Der Titel der Ausstellung mag düster klingen, doch er spiegelt Goldins charakteristischen schwarzen Humor wider. Wie Fredrik Liew, Kurator der Ausstellung, betont, zeigt sich darin Goldins „unerschütterliche Lebensfreude“. Der Titel ist gleichzeitig ein Kommentar auf die menschliche Erfahrung – voller Höhen und Tiefen, geprägt von Unsicherheiten und Herausforderungen.

Die Kernwerke der Ausstellung: Ein Überblick

1. „The Ballad of Sexual Dependency“

Dieses Werk, oft als Goldins Hauptwerk bezeichnet, ist eine intime Dokumentation ihres Freundeskreises von den 1970er-Jahren bis heute. Die Diashow zeigt das Leben von Außenseitern, Liebenden und Künstlern und fängt die Essenz einer Generation ein.

2. „The Other Side“

In dieser Serie würdigt Goldin die Trans-Community, die sie von den 1970er- bis 2010er-Jahren fotografierte. Es ist eine liebevolle Hommage und ein historisches Porträt zugleich.

3. „Memory Lost“

Diese Arbeit, die auch in Berlin zu sehen ist, beleuchtet die dunklen Seiten der Drogensucht und ist ein eindringliches Zeugnis von Verlust und Entzug.

4. „Sisters, Saints and Sibyls“

Hier setzt sich Goldin mit dem Trauma von Familien auseinander, insbesondere mit Themen wie Selbstmord und Verlust.

5. „Sirens“

Ein experimentelles Werk, das die ekstatischen und zerstörerischen Seiten von Drogenabhängigkeit zeigt.

Die Bedeutung von Nan Goldin für die Kunstwelt

Nan Goldin ist eine Pionierin des visuellen Ausdrucks. Ihre Fähigkeit, persönliche und gesellschaftliche Themen zu verbinden, hat Generationen von Künstlern beeinflusst. Sie wurde mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt, darunter der Käthe-Kollwitz-Preis und der Goldene Löwe bei den Filmfestspielen in Venedig für ihre Dokumentation „All the Beauty and the Bloodshed“.

Warum Sie die Ausstellung besuchen sollten

„This Will Not End Well“ ist mehr als eine Ausstellung – es ist eine Reise in das Leben, die Kunst und die Gesellschaft von Nan Goldin. Die Kombination aus innovativer Präsentation, tiefgehenden Themen und der einzigartigen Atmosphäre der Neuen Nationalgalerie macht diese Retrospektive zu einem absoluten Muss.

Fazit:

Kunst, die bewegtNan Goldin zeigt mit „This Will Not End Well“, dass Kunst mehr ist als nur Ästhetik. Ihre Werke laden ein, über das eigene Leben, über gesellschaftliche Normen und über die Herausforderungen unserer Zeit nachzudenken. Lassen Sie sich von der Intensität und Tiefe ihrer Arbeiten berühren und tauchen Sie ein in eine Welt voller Intimität, Schmerz und Lebensfreude.

 

Auf einen Blick

Adresse, Öffnungszeiten …

Was: Neue Nationalgalerie | Nan Goldin. This Will Not End Well
Wo: Neue Nationalgalerie, Potsdamer Straße 50, 10785 Berlin
Wann: 23.November 2024 bis 06.April 2025
Öffnungszeiten: Mo: geschlossen, Di, Mi, Fr, Sa So: 10 Uhr bis 18 Uhr, Do: 10 Uhr bis 20 Uhr
Eintritt: 12 €, ermäßigt 6 €

 

 


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