Hin und weg: Der Palast der Republik im Humboldt Forum Berlin – Vergangenheit trifft Gegenwart bis 16. Februar 2025
Berlin ist eine Stadt der Geschichte und Transformation. Ein Ort, an dem sich historische Epochen und architektonische Symbole ständig abwechseln. An keiner Stelle wird dies deutlicher als im Humboldt Forum, wo einst der Palast der Republik stand. Von vielen geliebt und von anderen verhasst, bleibt der Palast ein Symbol für die DDR und ihre komplexe Vergangenheit. Mit dem Programm „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“, das noch bis Februar 2025 läuft, widmet sich das Humboldt Forum dieser Ikone und stellt Fragen, die bis heute in der deutschen Gesellschaft nachhallen.
Ein Stück Geschichte zurück im Fokus
Warum wurde der Palast der Republik abgerissen, und warum steht heute an seiner Stelle das Humboldt Forum, das in Teilen die barocke Fassade des ehemaligen Stadtschlosses Berlins nachbildet? Dies sind Fragen, die in den vergangenen Jahren immer wieder aufkamen und auch heute noch kontrovers diskutiert werden. Das Programm „Hin und weg“ soll nicht nur den Abriss des Palastes thematisieren, sondern auch dessen Rolle als kulturelles und politisches Zentrum der DDR und das Erbe, das er hinterlässt.
Das Humboldt Forum nutzt diese Ausstellung, um auf 1.300 Quadratmetern einen Ort zu schaffen, an dem Besucher in die Geschichte des Palastes eintauchen können. Die Ausstellung enthält eine Vielzahl von Objekten aus dem Palast, von Kunstwerken über Plakate bis zu Zeitzeugeninterviews. Diese geben Einblicke in das Leben rund um dieses Gebäude und dessen Bedeutung für die Menschen in der DDR.
Ein Ort des Diskurses: Vergangenheit und Zukunft vereint
Der Titel „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ deutet darauf hin, dass die Fragen, die der Palast aufwirft, auch in der heutigen Gesellschaft von Relevanz sind. Wie geht eine Gesellschaft mit ihrem historischen Erbe um? Was bedeutet es, einen Bau abzureißen, der für viele Menschen Identität und Erinnerung verkörpert? Die Ausstellung regt zum Nachdenken und Diskutieren an und widmet sich Themen wie Verlust, Freiräume und Transformation.
Ein zentrales Element der Ausstellung ist die Reflexion über den Abriss des Palastes der Republik. Für viele war der Abriss ein schmerzlicher Akt, der symbolisch für die Abwertung der DDR-Geschichte und die Ignoranz gegenüber der Vergangenheit steht. Andere sehen darin eine Befreiung von einem repressiven Regime und einen Schritt hin zu einem neuen, vereinten Deutschland. Diese widersprüchlichen Perspektiven kommen in der Ausstellung klar zur Geltung, insbesondere durch die zahlreichen Interviews mit Menschen, die im Palast gearbeitet haben, ihn besucht oder bewusst gemieden haben.
Kulturelle Schätze und Erinnerungsarbeit
Ein Highlight der Ausstellung sind die Kunstwerke und Erinnerungsstücke aus dem Palast der Republik. Zu den bekanntesten Exponaten zählen Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, die einst das Foyer des Palastes schmückte, sowie das Gemälde „Die Rote Fahne“ des DDR-Künstlers Willi Sitte. Diese Kunstwerke sind nicht nur Zeugnisse einer vergangenen Ära, sondern auch Symbole für die künstlerische und politische Dynamik, die im Palast herrschte.
Besonders spannend ist die Gegenüberstellung der verschiedenen Phasen des Palastes: von seiner Errichtung in den 1970er Jahren über die Nutzung als Veranstaltungsort und Parlamentsgebäude bis hin zur Zwischennutzung und schließlich dem Abriss 2008. Besucher erleben hier eine Zeitreise, die weit über das Historische hinausgeht und gesellschaftliche Fragen aufwirft, die bis heute von Bedeutung sind.
Familienfreundliche Angebote und interaktive Erlebnisse
Auch für Familien bietet die Ausstellung „Hin und weg“ besondere Höhepunkte. Kinder ab 4 Jahren können mithilfe eines Kinderhefts spielerisch die Ausstellung entdecken. Mit Rätsel- und Kreativaufgaben wird die Aufmerksamkeit der jungen Besucher gezielt auf bestimmte Exponate gelenkt, und am Ende können sie sogar ihre eigene Erinnerungsbox gestalten und mit nach Hause nehmen.
Praktische Informationen für Ihren Besuch
Die Ausstellung ist bis zum 16. Februar 2025 im Humboldt Forum zu sehen. Der Eintritt kostet 12 EUR, ermäßigte Tickets gibt es für 6 EUR. Letzter Einlass ist um 17:30 Uhr, und das Tagesticket ist erforderlich, um Zugang zur Ausstellung zu erhalten. Ein besonderer Tipp: Mit einer Eintrittskarte aus dem DDR-Museum erhalten Sie 25 % Rabatt auf den Eintritt zur Ausstellung, und umgekehrt gilt dasselbe. Dieser Rabatt gilt allerdings nur für Vollpreistickets und ist nicht mit anderen Rabatten kombinierbar.
Fazit: Ein Muss für Geschichtsinteressierte und Kulturliebhaber
„Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ ist mehr als nur eine Ausstellung – es ist eine Einladung, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen und über den Umgang mit Geschichte nachzudenken. Das Humboldt-Forum bietet eine einmalige Gelegenheit, die wechselvolle Geschichte des Palastes der Republik zu erkunden und dabei tiefere Fragen über Identität, Erinnerung und kulturelles Erbe zu stellen. Für alle, die sich für Ausstellungen in Berlin interessieren, ist dies ein absolutes Highlight und ein Muss für Ihren nächsten Besuch.
Auf einen Blick
Adresse, Öffnungszeiten …
Was: Hin und weg: Der Palast der Republik im Humboldt Forum
Wo: Humboldt Forum, Schloßpl. 1, 10178 Berlin
Wann: bis 16. Februar 2024
Öffnungszeiten: Mo., Mi bis So.: 10.30 Uhr bis 18.30 Uhr, Dienstag: geschlossen
Eintritt: 12 €, ermäßigt 6 €