Tour durch den Schlosspark Schönhausen in Berlin – Ein Spaziergang durch 300 Jahre Gartengeschichte am 15. September
Der Park, der sich im Stadtteil Pankow befindet, erzählt eine fast 300-jährige Geschichte, die von prachtvollen Barockgärten über das Wirken berühmter Gartenarchitekten bis zu den modernen Einflüssen der 1950er Jahre reicht. Jede Ecke des Parks hat ihre eigene Geschichte, und während Ihres Besuchs werden Sie immer wieder auf spannende historische Spuren stoßen, die Sie direkt in die Zeit der preußischen Könige und der DDR-Präsidenten zurückversetzen.
Ein barocker Anfang – Der Ursprung des Schlossgartens
Die Geschichte des Schlossparks Schönhausen beginnt im 17. Jahrhundert, als Gräfin von Dohna das Landgut Niederschönhausen erwarb und dort den ersten Barockgarten in Pankow anlegen ließ. Unter Kurfürst Friedrich III. von Brandenburg wurde dieser Garten weiterentwickelt und erblühte zu einer eindrucksvollen Anlage, die vorwiegend in den Sommermonaten das Herzstück des Lebens am Schloss war.
Doch die wahre Blütezeit erlebte der Schlossgarten erst mit Königin Elisabeth Christine von Braunschweig-Bevern, der Gemahlin Friedrichs des Großen. Zwischen 1740 und 1797 verbrachte sie ihre Sommer im Schloss Schönhausen und ließ den Garten mehrfach umgestalten. Die barocken Strukturen blieben zwar erhalten, doch sie verlieh dem Park eine Eleganz, die nur eine Frau von ihrem Status und ihrem künstlerischen Gespür vollenden konnte.
Landschaftsgestaltung durch Peter Joseph Lenné
Im 19. Jahrhundert hinterließ der berühmte Gartenarchitekt Peter Joseph Lenné seine Spuren in Schönhausen. Bekannt für seine weitläufigen Landschaftsgärten, die sich harmonisch in die Natur einfügen, sorgte Lenné dafür, dass der Garten des Schlosses umgestaltet und in eine idyllische Parklandschaft verwandelt wurde. Die klaren Linien der barocken Gestaltung wurden durch fließende Übergänge abgelöst, die den natürlichen Charakter der Anlage betonten.
Lennés Arbeit ist bis heute spürbar, besonders in den sanften Hügeln, geschwungenen Wegen und den weiten Rasenflächen, die den Besucher in eine andere Zeit versetzen. Seine Liebe zur Natur und seine Fähigkeit, Gärten als Kunstwerke zu betrachten, machen den Schlosspark Schönhausen zu einem einzigartigen Beispiel seines Schaffens.
Der Garten der Moderne – Ein neues Kapitel in den 1950er Jahren
Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Teilung Deutschlands erlebte der Schlosspark eine erneute Transformation. Der klein gewordene, mit einer Mauer umfriedete Teil des Gartens diente als privater Amtssitz von Wilhelm Pieck, dem ersten Präsidenten der DDR. In den 1950er Jahren erhielt der Gartenarchitekt Reinhold Lingner den Auftrag, den Park in einen repräsentativen Garten der Moderne zu verwandeln. Diese Epoche hinterließ markante Spuren, die bis heute sichtbar sind.
Lingners Entwurf umfasste nicht nur die prachtvolle Gesellschaftsterrasse, auf der Empfänge und gesellige Zusammenkünfte stattfanden, sondern auch ein Teehaus, Springbrunnen und kleine Gartenräume für private Gespräche. Der Garten war ein Ausdruck der Macht und des Repräsentationsbedürfnisses der jungen DDR, gleichzeitig aber auch eine grüne Oase inmitten politischer Umbrüche.
Ein besonderer Höhepunkt dieser Zeit ist die Fontäne, die mit ihrem sechs Meter hohen Wasserstrahl und der farbigen Beleuchtung ein beeindruckendes Bild abgab und den Höhepunkt der modernen Gestaltung bildete. Diese Fontäne, die in Funktion und Platzierung an barocke Wasserspiele erinnert, war ein Zeichen der technischen Modernität und wurde in den vergangenen Jahren aufwendig restauriert.
Historische Elemente neu entdecken
Heute haben Besucher die Möglichkeit, all diese verschiedenen Epochen in einem Spaziergang durch den Schlosspark Schönhausen zu erleben. Die Blumenbeete und Gartenmöbel aus den 1950er Jahren, entworfen von Liv Falkenberg, sind wieder in ihrer ursprünglichen Pracht zu bewundern. Die von der berühmten Künstlerin Hedwig Bollhagen geschaffenen Gartenkeramiken, die ebenfalls in den 1950er Jahren entstanden, haben ihren Platz im Park zurückerobert.
Während Ihrer Tour durch den Schlosspark Schönhausen in Berlin entdecken Sie nicht nur historische Gärten, sondern auch architektonische Meisterwerke und kunstvolle Details, die den Park zu einem der schönsten und bedeutendsten Gärten Berlins machen. Besonders sehenswert ist das Seerosenbecken, das derzeit restauriert wird, um wieder in vollem Glanz erstrahlen zu können.
Fazit – Ein Spaziergang durch die Zeit
Eine Tour durch den Schlosspark Schönhausen in Berlin ist mehr als nur ein Ausflug in die Natur – es ist eine Reise durch die Geschichte der Gartenkunst und der Berliner Kultur. Von den barocken Anfängen über die landschaftlichen Umgestaltungen bis hin zur modernen Gartenarchitektur der 1950er Jahre bietet der Park einen faszinierenden Einblick in die wechselvollen Epochen der Stadt.
Egal, ob Sie sich für Geschichte, Architektur oder einfach nur für einen ruhigen Spaziergang im Grünen interessieren – der Schlosspark Schönhausen wird Sie mit seiner Vielfalt und seiner historischen Tiefe begeistern.
ANMELDUNG ERFORDERLICH
030.40 39 49 26 25
https://www.museumsportal-berlin.de/de/veranstaltungen/garten-der-moderne?category=naturwissenschaft-und-technik&program_event_type=event
Anmeldung ab 4 Wochen vor dem Termin
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Was: Festival der Riesendrachen 2024
Wo: Tempelhofer Feld (westlicher Teil), Columbiadamm 10, 12101 Berlin
Wann: 21. September 2024 von 11 Uhr bis 20 Uhr
Eintritt: kostenfrei