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Blick auf Berlin

Archäologie am Molkenmarkt: Kostenfreie Führungen in Berlin bieten Einblicke in die Vergangenheit

Berlin, eine Stadt mit über 800 Jahren Geschichte, birgt zahlreiche Geheimnisse unter seinen Straßen und Gebäuden. Der Molkenmarkt, einer der ältesten Plätze der Stadt, steht derzeit im Zentrum intensiver archäologischer Untersuchungen. Diese Untersuchungen werden vom Landesdenkmalamt (LDA) durchgeführt und haben bereits erstaunliche Entdeckungen zutage gefördert.

Zwischen dem Roten Rathaus und dem Alten Stadthaus finden großflächige Grabungen statt, begleitet von Arbeiten an Straßen und Versorgungsleitungen. Diese archäologischen Aktivitäten sind nicht nur faszinierend, sondern auch notwendig, da geplante Neubauten viele historische Spuren zerstören könnten. Wer Berlin besucht oder hier lebt, hat jetzt die Gelegenheit, kostenfreie Führungen in Berlin zu nutzen, um mehr über diese spannende archäologische Arbeit zu erfahren.

 

Der Molkenmarkt und seine historische Bedeutung

Der Molkenmarkt ist ein historischer Ort, dessen Bedeutung sich tief in die Geschichte Berlins eingräbt. Seit der Gründung der Stadt vor über 800 Jahren wurde dieser Platz immer wieder überbaut. Jede Schicht erzählt eine eigene Geschichte und liefert wichtige Informationen über die Entwicklung Berlins. Die Archäolog*innen arbeiten daran, diese Spuren freizulegen, zu dokumentieren und neue Erkenntnisse über die Stadtentwicklung zu gewinnen.

Spannende Funde aus verschiedenen Epochen

Unter der Oberfläche des Molkenmarktes befinden sich beeindruckende Überreste vergangener Zeiten. In einer Tiefe von etwa vier Metern haben die Archäologen Fundamente von Bürgerhäusern, Alltagsgegenstände wie Gebrauchskeramik und Tierknochenabfälle sowie Relikte von Industrieanlagen wie dem ehemaligen Elektrizitätswerk südlich des Roten Rathauses entdeckt. Diese Funde geben Einblick in das Leben und Arbeiten der Menschen, die hier einst lebten.

Besonders faszinierend sind die Entdeckungen in den Hinterhöfen des Molkenmarktes. Hier wurden Überreste mittelalterlicher Bauwerke freigelegt, darunter hölzerne Keller, die bis ins 13. und 14. Jahrhundert zurückreichen. Diese Keller, deren Wandkonstruktionen aus Holzbohlen bestehen, sind oft nur noch als braune Verfärbungen im Boden erhalten. Über den aufgegebenen und verfüllten Kellern wurden später Steinhäuser errichtet.

Zeugnisse des Alltagslebens

In den mittelalterlichen Hinterhöfen wurden auch Abfallschächte gefunden, die ebenfalls aus Holz konstruiert waren. Aus diesen Schächten konnten zahlreiche Alltagsgegenstände geborgen werden, die ein lebendiges Bild des mittelalterlichen Lebens in Berlin zeichnen. Die gefundenen Gegenstände reichen von Keramikfragmenten bis zu Tierknochen und geben Aufschluss über die Essgewohnheiten und das tägliche Leben der damaligen Bewohner.

Ein weiterer Höhepunkt der Ausgrabungen sind die entdeckten Brunnen. Diese Brunnen, die aus Ziegeln oder Feldsteinen bestehen, wurden bis ins 19. Jahrhundert hinein genutzt und immer wieder umgebaut. Sie zeigen die kontinuierliche Nutzung und Anpassung der Infrastruktur über die Jahrhunderte hinweg.

Die Bedeutung der modernen Entdeckungen

Die Mehrheit der erhaltenen Steinkeller stammt aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Diese Bauwerke besitzen oftmals Kalksteinfundamente, während ab der Mitte des 19. Jahrhunderts hauptsächlich Ziegelbauwerke zu finden sind. Diese Keller waren mit modernem Schutt verfüllt, der wiederum Zeugnisse des Alltagslebens bis ins 20. Jahrhundert enthält. Die Funde geben einen wertvollen Einblick in die jüngere Vergangenheit Berlins und ergänzen das Bild der historischen Stadtentwicklung.

Kostenfreie Führungen in Berlin: Ein Angebot für Geschichtsinteressierte

Für alle, die mehr über die faszinierende Geschichte Berlins erfahren möchten, bieten die aktuellen Ausgrabungen am Molkenmarkt eine einzigartige Gelegenheit. Das Landesdenkmalamt organisiert kostenfreie Führungen in Berlin, bei denen Interessierte die Möglichkeit haben, die archäologischen Arbeiten aus nächster Nähe zu betrachten und mehr über die historischen Funde zu erfahren. Diese Führungen sind nicht nur für Touristen, sondern auch für Einheimische eine spannende Möglichkeit, ihre Stadt aus einer neuen Perspektive kennenzulernen.

Während der Führungen erklären Expertinnen die Bedeutung der einzelnen Funde und geben einen Einblick in die Methoden der Archäologie. Besucher*innen können die ausgegrabenen Fundamente, die mittelalterlichen Keller und die gefundenen Alltagsgegenstände aus nächster Nähe betrachten und erfahren, wie diese Entdeckungen das Verständnis der Berliner Geschichte bereichern.

 

Auf einen Blick

Adresse, Öffnungszeiten...

Was: Führung über die Grabung Molkenmarkt
Wann: jeden Freitag
Beginn: 14 Uhr
Wo: Jüdenstraße / Ecke Parochialstraße (nahe Nebeneingang des Alten Stadthauses)
Preise: kostenfrei

  Besuche die offizielle Webseite!


Maximal 10 Personen
Anmeldung erforderlich per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein., Tel. 030 90 259 -  3658
Festes Schuhwerk, ggf. wetterfeste Kleidung und Mund-Nasen-Bedeckung erforderlich

 

 


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