Sonstige Sehenswürdigkeiten
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Olympiastadion in Berlin
Mit der Wiedereröffnung im Jahr 2004 wurde das Berliner Olympiastadion zu einem Muss für die Besucher.
Erleben Sie die spannende Geschichte des Ortes von den 1920er Jahren bis heute. Das Olympiastadion ist der Heimathafen von Hertha BSC und beim Betreten des Stadions sehen Sie die blaue Tartanbahn.
Sie können außerdem einen Rundgang hinter den Kulissen durch das Fünf-Sterne-Stadion machen.
Ein professioneller Reiseleiter nimmt Sie dann mit auf eine 60- bis 75-minütige Tour durch das Stadion, zu Bereichen, die sonst nicht für die Öffentlichkeit zugänglich sind.
Die Tour bringt Ihnen die faszinierende Geschichte des deutschen Sports und der Architektur näher, welche wir Ihnen auch noch mal kurz in diesem Blog zusammengefasst haben.
Das Olympiastadion in Berlin
Lage & Nebenschauplätze
Das Olympiastadion Berlin befindet sich im Berliner Ortsteil Westend, der für Berliner Besucher vielleicht nicht sehr attraktiv ist, jedoch eine gute Anbindung an umliegende Sehenswürdigkeiten bietet. Von hier aus können Sie den Grunewald mit dem faszinierenden Teufelsberg schnell besuchen oder Sie besuchen das Schloss Charlottenburg im benachbarten Stadtteil. Falls Sie sich für Züge interessieren, empfehlen wir Ihnen das nahe gelegene U-Bahn-Museum zu besuchen.
Geschichte über das Olympiastadion
Das Olympiastadion kann auf eine weit zurückliegende Geschichte blicken.
Deutsches Stadion von 1909 bis 1916
Am 23. Mai 1909 wurde die von Otto March entworfene Berliner Grunewald-Rennbahn eröffnet. 40.000 Zuschauer fanden Platz und in der Mitte war eine 85.000 m² Grube, in der das Stadion hineingebaut werden sollte.
Viele Jahre versuchte das Deutsche Reich die Olympischen Sommerspiele nach Berlin zu holen und 1912 erhielt dann Berlin den Zuschlag für die Spiele von 1916. Die Bausumme wurde auf 2,25 Millionen Reichsmark veranschlagt.
Im August 1912 begannen die Arbeiten für das Deutsche Stadion, welches 11.500 Sitzplätze, 18.500 Stehplätze und im Schwimmstadion fanden weitere 3.000 Zuschauer Platz. Nach nur 200 Tagen Bauzeit wurde es am 15. Mai 2013 fertiggestellt.
Leider war die Zeit nur von kurzer Dauer. Europa stürzte sich in den Ersten Weltkrieg und das Stadion wurde am 26. Juli 1914 geschlossen, ab 1915 diente es als Lazarett.
Erst 1916 wurde es wieder für sportliche Zwecke genutzt.
Deutsches Sportforum von 1917 bis 1929
Die deutsche Hochschule für Leibesübungen wurde am 15. Mai 1920 in der Berliner Friedrich-Wilhelm-Universität (heute Humboldt Universität) gegründet. Es wurde ein Hauptgebäude nördlich des Stadion-Schwimmbeckens gebaut. Eingeweiht wurde der Neubau mit Turnhalle, Fechtboden, Speise- und Lesesaal am 26. Mai 1922, der damit seinen Betrieb aufnahm. Theodor Lewand schlug den Namen „Sportforum“ für den noch zu errichteten Gebäudekomplex vor, aber in Berlin fand der Name nicht viel Unterstützung. Doch der Begriff „Sportforum“ verbreitete sich rasant. Am 16. September 1925 wurde das gesamte Erweiterungsgelände auf den Namen „Deutsches Sportforum“ getauft und so heißt es noch heute. Die Grundsteinlegung war am 18. Oktober 1925, obwohl es noch keine bestätigten Entwürfe für das Forum gab. Den Wettbewerb gewannen die Brüder Werner und Walter March.
Wieder war der Traum von Olympischen Sommerspielen in Berlin, es entstanden neue Pläne, um die Kapazität des Stadions auf 65.000 Zuschauerplätze zu erhöhen.
Auch dieser Traum wurde leider durch den Beginn der Weltwirtschaftskrise zerstört.
Planung für Umbau von 1930 bis 1933
Endlich sollte der Traum Wirklichkeit werden. Beim 9. Olympischen Kongress des IOC Berlin im Jahr 1930 wurde die Einladung für die Spiele 1936 ausgesprochen. Am 13. Mai 1931 wurden die Stimmen ausgezählt und Berlin gewann gegen Barcelona. An dem Modell von Werner March wurde weiter festgehalten.
Am 30. Januar 1933 wurde Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannt und damit begann die Diskussion um den Stadionbau. Das Projekt erhielt einen neuen Namen „Reichssportfeld“ und nach vielen hin und her wurde am 14. Dezember 1933 der dritte Entwurf der Brüder March akzeptiert, dieser beinhaltete aber den Abriss des Stadions.
Der neue Plan beinhaltete: Das Stadion sollte um zehn Meter vertieft und 13 Meter überirdisch hoch geführt werden. Im Plan weiter enthalten (welche später auch verwirklicht wurden): Olympischer Vorplatz, Olympiastadion, Aufmarschgelände mit „Führertribüne“, Glockenturm, Coubertinplatz und Schwimmstadion.
Bau Olympiastadion Berlin 1934 bis 1936
Die Abrissarbeiten der Tribünen-Bauten und der Pferderennbahn begannen im März 1934.
Adolf Hitler hatte zum Bauherrn das Reichsinnenministerium ernannt. Zu Beginn des Bauens wurden noch beide Brüder, Werner und Walter March als Architekten genannt, später nur noch Werner March. Der Bau hinkte von Anfang an dem Zeitplan hinterher.
Staatssekretär Pfundtner machte Druck auf die Bauunternehmen. Er drohte Unternehmen durch andere zu ersetzen und verpflichtete die Bauunternehmen nur „wirtschaftsfeindliche Arbeiter deutscher Staatsangehörigkeit und arischer Abstammung“ zu beschäftigen.
Im Jahre 1935 waren 1.500 Arbeiter mit dem Bau beschäftigt, im Juli 1935 bereits 2.064 registriert. Der Rückstand sollte aufgeholt werden. Es waren wohl zeitweise 500 Firmen beschäftigt. Was das alles gekostet hat, weiß niemand. Es gibt keine genauen Angaben, aber man schätzt auf mindestens 27 Millionen Mark.
Olympische Sommerspiele 1936
Jetzt war es endlich so weit. Die XI. Olympischen Sommerspiele wurden am 1. August 1936 eröffnet. 3.956 Sportler aus 49 Nationen nahmen an den Wettkämpfen teil. Die Reichshauptstadt zeigt sich von seiner Sonnenseite und Adolf Hitler ließ mitteilen, dass die
NSDAP den Olympischen Spielen von 1936 „keine Schwierigkeiten bereiten und sich auch der Beteiligung Farbiger bei diesen Wettkämpfen nicht widersetzen werde“.
Deutschland führte die inoffizielle Nationenwertung an, mit: mit 33 Gold-, 26 Silber- und 30 Bronzemedaillen vor den Vereinigten Staaten von Amerika.
Am 16. August 1936 wurden die Spiele mit einer großen Abschlussveranstaltung beendet.
Nach den Olympischen Spielen wurde das Reichssportfeld für Großveranstaltungen genutzt.
Mit dem Befehl von Adolf Hitler am 15. April 1936 wurde die Reichsakademie für Leibesübungen ins Leben gerufen. Sie löste die Hochschule für Leibesübungen ab, besser gesagt, die Hochschule musste ihren Betrieb einstellen. Studienassessoren sollten eine „reichseinheitliche Führerausbildung auf dem Gebiet der körperlichen Erziehung“ erhalten, aber es ging um paramilitärischen SA-Sport.
2. Weltkrieg von 1937 bis 1945
Am 20. Juni 1937 fand das erste Finale um die Deutsche Fußball-Meisterschaft statt. Gewinner war der FC Schalke 04.
In den ersten Kriegsjahren fanden „Kriegsmeisterschaften“ statt. Das Reichssportfeld wurde schon zeitig auf den Krieg vorbereitet. Im Marathontunnel wurden Trennwände und eine Betondecke eingezogen, die Katakomben sollten als Bunker hergerichtet werden.
Die Firma Blaupunkt produzierte bei Kriegsbeginn Zünder für Flugabwehrwaffen.
Das Stadion wurde Ausweichquartier vom großdeutschen Rundfunk, in Gebäuden wurden Nahrungsmittel und Wein gelagert und der Olympische Platz war einer von zehn Orten, an denen am 12. November 1944 Hitlers letztes Aufgebot vereidigt wurde.
Nachkriegszeit – 1945
Die Aufräumarbeiten begannen im Mai 1945 nach der bedingungslosen Kapitulation.
Ein Feld voller Verwüstungen mit Bombentrichtern, leeren Munitionskisten, herabgestürzte Betonteile und Leichen. Fast alles lag in Trümmern oder war teilweise sehr zerstört.
In der Maifeldtribüne entzündete sich Reichsfilmarchiv, das Feuer griff auf den Glockenturm über, welcher vollständig ausbrannte.
Die Rote Armee besetzte das Haus des Sports und errichtete dort eine Kaserne.
Carl Diem, der unter anderem Generalsekretär des Organisationskomitees für die Olympischen Spiele von 1936 war, ernannte sich zum Direktor der Reichssportfeldverwaltung.
Das Schwimmstadion war aber fast unzerstört und so ließ Diem es am 20. Juni 1945 für die Bevölkerung öffnen, was natürlich sofort angenommen wurde. Leider war es nur von kurzer Dauer. Mit Besetzung des Reichssportfeldes durch britischen Einheit am 1. Juli 1945 wurde der öffentliche Betrieb eingestellt. Fortan beanspruchten die Briten die Anlagen.
Besatzungszeit – 1946 bis 1956
Am 7. und 8. September 1946 öffneten die Briten das erste Mal das Stadion für das „Acht-Nationen-Sportfest“, die Leichtathletikmeisterschaften der alliierten Soldaten.
Das Olympiagelände verlor am 15. Februar 1947 sein Wahrzeichen. Der ausgebrannte Glockenturm wurde wegen Baufälligkeit gesprengt. Beim Sturz bekam der Mantel der Glocke einen langen Riss. Britische Pioniere vergruben sie im Mai 1947, damit sich keine Metalldiebe an ihr zu schaffen machen konnten.
Auf der Freilichtbühne, die fortan „Waldbühne“ genannt wurde, bestritt Max Schmeling am 12. Juni 1947 seinen letzten Boxkampf.
Das Stadion wurde am 12. Juni 1949 an die deutschen Behörden zurück übergeben und ein Jahr später beschloss der Senat die Umbenennung von „Reichssportfeld“ in „Olympiastadion“.
Die Glocke wurde am 18. Dezember 1956 gehoben. Werner March, der auch an der Hebung der Glocke beträchtlichen Einfluss hatte, erreichte den Wiederaufbau des Glockenturms, welcher 1962 fertiggestellt wurde. Die Höhe des Turms beträgt 77,17 Meter.
Denkmalschutz und Überdachung – 1957 bis 1988
1957 wurde die „Führerloge“ um einen Meter gekürzt. Somit nahm man ihr die historische Brisanz. Das ehemalige Reichssportfeld wurde 1966 in die Denkmalliste Berlin West aufgenommen. Eine neu installierte Flutlichtanlage wurde im November 1966 eingeweiht.
Im Jahr 1969 wurde die Aschenbahn gegen eine Kunststofflaufbahn ausgetauscht.
Das Stadion erhielt anlässlich der Fußball WM 1974 eine Teilüberdachung, wodurch 26.000 Zuschauer vom Wetter geschützt wurden. Es wurde die Pressebühne erneuert, die Umkleiden und die Toiletten für die Zuschauer modernisiert.
Bewerbung für Olympia 2014 – 1989 bis 1997
Mal wieder wollte sich Berlin für Olympia bewerben, doch leider war der Traum bereits in der ersten Runde am 23. September 1993 ausgeträumt.
Nach fast 50 Jahren endete die Militärpräsenz Großbritanniens am 8. September 1994. Der britische Premierminister John Major und der Regierende Bürgermeister Berlins, Eberhard Diepgen, enthüllten eine Gedenktafel auf dem Adlerplatz vor dem Haus des deutschen Sports.
Vorbereitung zur Sanierung – 2000 bis 2004
Am 3. Juli 2000 wurde der feierliche Akt des ersten Spatenstichs im Stadion vollzogen. Der Umbau und die Sanierung des maroden Baus konnte beginnen. Der Unterring musste komplett erneuert werden, wobei der Oberring weitgehend erhalten blieb.
Der Umbau passierte während des Spielbetriebes. Die Walter-Bau-AG garantierte, dass alle Heimspiele während der Bauphase ausgetragen werden konnten, mit 55.000 Sitzplätzen und zu den Pokalendspielen sogar 70.000 Plätze.
Die einzige Veranstaltung, die während des Bauens umziehen musste, war die ISTAF. Sie zog für diese Zeit in den Ludwig-Jahn-Sportpark.
Neueröffnung – 2004
Das Stadion wurde im Sommer 2004 an neue Betreiber übergeben und am 31. Juli mit einer Feier eingeweiht. An veranstaltungsfreien Tagen können Touristen/innen und Berliner/innen das Olympiastadion besuchen.
Die letzten Arbeiten reichten bis in das Jahr 2006. Dann war alles fertig für die FIFA Fußball-Weltmeisterschaft mit dem Sportereignis des Jahres. Das Finale am 9. Juli im Olympiastadion Berlin.
„Fünf-Sterne-Stadion“ – 2005
Das Olympiastadion wurde am April 2005 durch die Stadionkommission der Europäischen Fußball Union (UEFA) als „Fünf-Sterne-Stadion“ bewertet. Es ist die höchstmögliche Wertung der Stadien in Europa.
Das Sommermärchen – 2006
Der sportliche Höhepunkt 2006 war die FIFA WM 2006. Sechs Spiele wurden im Olympiastadion ausgetragen. Unvergesslich werden das Viertelfinalspiel Deutschland – Argentinien, das der spätere WM-Dritte Deutschland im Elfmeterschießen für sich entschied, und das Endspiel am 9. Juli zwischen Italien und Frankreich bleiben. Die Squadra Azzura setzte sich im Finale erst im Elfmeterschießen durch und wurde so im Olympiastadion Berlin der 18. Fußball-Weltmeister.
Die Kapelle im Innern des Olympiastadions wurde rechtzeitig eingeweiht. Sie steht nicht nur den Sportlern zur Verfügung, sondern auch für Eheschließungen oder Taufen.
Leichtathletik WM Berlin – 2009
Die 12. IAAF Leichtathletik Weltmeisterschaft fand im Jahr 2009 im Olympiastadion statt. Rund 400.000 Besucher feierten in neun Tagen drei Weltrekorde und unzählige nationale Rekorde.
Bis zum heutigen Tag finden im Olympiastadion viele Konzerte statt. Viele berühmte Bands, wie U2, mit einem Zuschauerrekord vor über 90.000 Fans.
Adresse, Öffnungszeiten …
Adresse: Olympischer Platz 3, 14053 Berlin
Öffnungszeiten: Januar bis März von 10 bis 16 Uhr, April bis Oktober von 9 bis 19 Uhr, August von 9 bis 20 Uhr
Eintritt: 11 Euro, ermäßigt 8 Euro
Anbindung: U Station Olympiastadion (U2)
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Datenquelle: Homepage des Olympiastadions Berlin
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